The Old Guard

1 Film, 2 Meinungen: THE OLD GUARD (Netflix)

Man sagt nichts ist so hart wie die Ewigkeit. Am 10. Juli startet THE OLD GUARD weltweit exklusiv auf Netflix. Charlize Theron spielt darin die Kriegerin Andy, die eine geheime, unsterbliche Truppe von Söldnern anführt. Der Netflix Film basiert auf der gefeierten, gleichnamigen Graphic Novel von Greg Rucka. Beate und ich durften ihn für euch auschecken.

Zum Inhalt von THE OLD GUARD

Unter der Führung einer Kriegerin namens Andy (Charlize Theron) kämpft eine geheime und rätselhafterweise unsterbliche Truppe von Söldnern seit Jahrhunderten dafür, die Sterblichen zu schützen. Doch als das Team für eine Notfallmission engagiert wird, werden die außergewöhnlichen Fähigkeiten enthüllt. Es liegt nun an Andy und der neuen Soldatin Nile (Kiki Layne), der Gruppe im Kampf gegen diejenigen zu helfen, die mit allen Mitteln versuchen, die Unsterblichkeit der Teammitglieder zu kopieren und damit Geld zu machen. Der Film basiert auf dem gefeierten Comicroman von Greg Rucka. Die Regie führt Gina Prince-Bythewood („Love & Basketball“, „Beyond the Lights“). The Old Guard erzählt eine raue, erbarmungslose Geschichte und ist voller Action, denn Unsterblichkeit ist schwerer, als es scheint.

Was Beate sagt

Den Helm ausgerechnet der Regisseurin Prince-Bythewood zu überlassen, war so gewagt, wie mutig und hat sich letztendlich als Volltreffer erwiesen. Denn genau die Sensibilität, mit der sie Filme wie LOVE & BASKETBALL und BEYOND THE LIGHTS anging, beide im romantischen Lager angesiedelt, verschafft dem actionlastigen THE OLD GUARD echten Tiefgang.

Obwohl man THE OLD GUARD schon von Beginn an anmerkt, dass der vordringliche Wunsch darin besteht, daraus auf Biegen und Brechen ein Action-Franchise erwachsen zu lassen, hatte die Regisseurin den Mut, im Laufe des Filmes, einen anderen, differenzierteren Weg einzuschlagen. Die melancholische Cinematografie von Tami Reiker und Barry Ackroyd findet ihr Echo im Soundtrack, den Dialogen und den Charakteren.

THE OLD GUARD ist voll von kleinen menschlichen Momenten, einige trivial, andere hingegen erstaunlich tiefgründig, die gepaart mit den Kampf- und Actionszenen, am Ende eine in sich stimmige, gelungene Balance ergeben. Dieses ungewöhnliche Superhelden Team, wirkt in seinem Bemühen mit Themen wie Loyalität, Einsamkeit, Verlust, Bitterkeit und Scham umzugehen, sehr menschlich, wie echte Personen und genau das macht den Film besonders.

Fazit: Überraschend komplex und sensibel, für einen reinen Action Film. 8/10 Goldblums

Was Ricarda sagt

Ich hatte vorher keinerlei Kenntnisse des Comics und bin an den Film sehr unvoreingenommen herangetreten. Ich hatte sogar vorm Gucken schon wieder vergessen worum es eigentlich gehen sollte. Ein unvoreingenommeneres Guck-Erlebnis gibt’s also kaum 😀
Und dafür wurde ich echt kein bisschen enttäuscht!

THE OLD GUARD nimmt einen sanft an der Hand und führt einen in die Welt ein. Mit wenigen Rückblicken aber vor allem mit Worten wird die Hintergrundgeschichte der einzelnen Charaktere erzählt. Nile, die neue im Team ist unser Intro, sie weiß soviel wie wir. Das Team um Andy (Charlize Theron) treibt seit Jahrhunderten im Schatten ihr Werk. Sie retten Menschen, greifen ein, verändern die Welt zum besseren. Sie wissen nicht warum sie auserwählt werden, was ihre Aufgabe ist, und wann ihr Ende kommt. Doch sterben können selbst die Unsterblichen. Sie wissen nur nicht wann.

Das Interessante ist, dass alle Auserwählten Kämpfer oder Soldaten ihrer Zeit sind. Somit treffen in dieser Truppe kampferprobte Spezialisten verschiedener Jahrhunderte zusammen und prädestinieren sie für Großes. Außerdem ist es eine spannende Wendung, dass Soldaten, welche für gewöhnlich oft nicht alt werden, es nun tun. Doch vor allem die Schattenseiten der Unsterblichkeit stehen im Fokus. Wieder und wieder zu sterben hinterlässt tiefe Spuren. Und alle sterben zu sehen, die man je liebte erst recht.

Charlize Theron überzeugt insbesondere in den Action Sequenzen. Eine Kampfeinlage mit Kiki Layne wurde von beiden zu 90% persönlich umgesetzt! Marwan Kenzari und Luca Marinelli spielen mit Nicky und Joe ein homosexuelles Paar in einem Action-Film, das ist auch mal sehr toll zu sehen. Vor allem da die Beziehung kein zentraler Plotpunkt ist sondern einfach nur existiert. Das nennt man mal Repräsentanz. Fantastischer Bösewicht ist das Arschlochkind aus Harry Potter: Harry Melling.

Das Ende macht Hoffnung auf eine Fortsetzung, über die würde ich mich sehr freue! Vielleicht geb ich mir zwischenzeitlich aber auch den Comic. Ich gebe THE OLD GUARD 9 von 10 Punkten!

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