Wie reagieren Menschen, wenn ihre Liebsten auf einmal spurlos verschwinden? Und wie gehen sie damit um, zurückzubleiben? Diesen Fragen widmet sich die Mystery-Drama-Serie „The Leftovers“ von „Lost“-Drehbuchautor Damon Lindelof. Hochspannend trifft die Serie mit ihrem apokalyptisch-beklemmenden schwarzen Humor den Zeitgeist. Lindelof setzt Tom Perrottas Bestseller auf poetische und provokative Weise um. In der Hauptrolle überzeugt Justin Theroux als zerrissener Polizeichef Kevin Garvey.
Zum Inhalt
ZWEI PROZENT DER WELTBEVÖLKERUNG SIND VERSCHWUNDEN. Sind sie auf biblische Weise entrückt worden? Von Aliens entführt? Oder was sonst? The Leftovers ist die Verfilmung von Tom Perrottas Bestseller: Drei Jahre nach den mysteriösen Vorfällen bemüht sich Kevin Garvey (Justin Theroux), zweifacher Vater und Polizeichef in Mapleton/New York, immer noch, sich mit der Trauer um die Verschollenen zu arrangieren, ein neues Leben aufzubauen und in der Gemeinde den Alltag einkehren zu lassen. Doch die Welt um ihn herum entwickelt sich immer seltsamer.
Polizeichef Kevin Garvey (Justin Theroux) will die Ereignisse hinter sich lassen während seine eigene Familie aufgrund der traumatisierenden Erfahrung auseinanderbricht. Seine Ehefrau Laurie (Amy Brenneman) hat ihn verlassen und ist nun Mitglied der neuen Sekte „Guilty Remnant“, deren Mitglieder ein Schweigegelübde ablegen und die Straßen der Stadt als lebende Erinnerungen an Gottes Wille heimsuchen.
Sein Sohn Tom (Chris Zylka) folgt dem Propheten (Paterson Joseph) „Holy Wayne“ – bricht dafür sogar vorzeitig das College ab. Nur seine Tochter Jill (Margaret Qualley) bleibt ihm noch, sie ist aber schon lange nicht mehr die brave Musterschülerin, die sie einst war.
FAZIT
Sechs Jahre meines Lebens hat Serien-Macher Damon Lindelof „verschwendet“, denn er weigerte sich bei Lost aufzulösen, was es mit der mysteriösen Insel auf sich hat. Die gleiche Verweigerung setzt er nun mit „The Leftovers“ fort. Wieder bleiben elementare Erklärungen aus. Stattdessen zeigt er, was mit der menschlichen Psyche angesichts eines globalen Traumas passiert. Ähnlich wie bei Lost geht es auch beim Schauen dieser Serie nicht primär um die Auflösung der Rätsel. Wer sich darauf konzentriert, der verpasst das Wesentliche. Denn hier geht um das Spektrum an Emotionen, das die Mysterien / Rätsel / Ereignisse im Nachhinein in den Zurückgebliebenen weckt. Und – oh je – in was für einen Strudel aus verschiedensten Emotionen wir gezogen werden: Trauer, Trostlosigkeit, Verlust und Schmerz.
Kurzum: eine emotional mitreißende Serie – das Anschauen lohnt sich! Daumen nach Oben!