1 Film, 2 Meinungen: FINGERNAILS

Ladies und Gentleman, schnallen Sie ihre Unterhosen fest, denn FINGERNAILS bietet nicht nur Jeremy Allen White, sondern auch noch Riz Ahmed und stellt Jessie Buckley vor die unmöglichste aller Fragen: was, wenn du beide haben könntest? Der Sci-Fi-Romance-Film steht seit 3. November bei Apple TV+ bereit und Aki und ich haben schon mal reingeschaut!

Darum geht es in FINGERNAILS

Anna und Ryan haben die wahre Liebe gefunden. Das wurde durch eine umstrittene neue Technologie bewiesen. Es gibt nur ein Problem: Anna ist sich immer noch nicht sicher. Dann nimmt sie eine Stelle in einem Liebestestinstitut an und lernt Amir kennen.

Das sagt Aki

Die Liebe, unendliche Weite. Dies sind die Abenteuer von Anna (Jessie Buckley), Amir (Riz Ahmed) und Ryan (Jeremy Allen White), die sich im dreier Liebes-Hin und her vollkommen verlieren.

FINGERNAILS befasst sich mit der großen Frage: kann eine KI die wahre Liebe zwischen zwei Menschen errechnen? In Zeiten von Tinder und Co. wäre diese Errungenschaft unbezahlbar. Doch will man diese Erkenntnis wirklich? Kann sich die Wissenschaft vielleicht doch irren? Im Endeffekt geht es doch ums Gefühl … Oder auch nicht?

Aus einem zeitlichen Mix zwischen dem Hier und Jetzt und irgendwas in den 80ern schafft es FINGERNAILS eine sehr subtile und ruhige Stimmung aufzubauen. Trotzdem sich der Kern des Filmes mit KI beschäftigt, sucht man große Technologien wie etwa schnurlose Telefone erfolglos.

Der Film schafft es zwar durch den sehr guten und natürlich wirkenden Cast eine Atmosphäre herzustellen, in der man sich gut sehen kann. Doch leider kratzt er dennoch nur an der Oberfläche und lässt das Potenzial der Story, sowie des Casts verloren gehen. Die Männerfiguren stehen nur im Schatten der Story und sind zwar sehr schön anzusehen, dennoch ist die Tiefe der Charaktere hier auf Sparmodus geschraubt. Um so mehr überzeugt Jessie Buckley in der Hauptrolle.

Dies ist nicht der einzige Film, der sich mit der Liebe in Zeiten von KI beschäftigt. Wenn man im Gegensatz an „Zoe“ von Drake Doremus denkt, der es schafft dieses Thema breiter gefächert und komplex, aber trotzdem unterhaltsam und subtil rüber zu bringen, merkt man wie viel Luft nach oben ist.

FINGERNAILS ist ein guter und unterhaltsamer Film mit großartigem Cast, der aber vor sich her plätschert. Leider könnte er mehr sein als das. Wenn man dann doch mehr Input haben will, sollte man eher zu „Zoe“ greifen. Daher gebe ich 7 von 10 Punkte

Das sagt Ricarda

Der Film FINGERNAILS legt zwar ein sehr langsames Tempo vor, aber dennoch kommt irgendwie keine Langeweile auf. Schließlich gibt es da unzählige offene Fragen, auf deren Beantwortung man stets hofft. Tatsächlich bleiben die meisten davon unbeantwortet. Und so viel seit direkt gesagt: auch das Ende fand ich höchst unbefriedigend. Aber der Weg ist ja das Ziel und immerhin war der schön anzusehen!

Die große Frage des Films ist die: kann man Liebe definieren? In Zeiten wie der unseren sucht schließlich jeder auf Apps und anderem Wege nach der großen Liebe und irgendwie ist da trotzdem immer diese Leere. In FINGERNAILS gibt es dafür eine bahnbrechende Technologie. Der Test, für den aus was für Gründen auch immer einfach die Fingernägel zweier Personen notwendig sind, sagt ganz eindeutig: 100% Match, 50% Match oder 0% Match. Beim mittleren Ergebnis ist die Liebe nur einseitig, welche Seite es betrifft weiß man nicht.

Doch wie sich immer deutlicher zeigt, ist das Ergebnis trotz aller Hoffnungen irgendwie nicht wirklich befriedigend. Und so leben Paare in trostloser Einsamkeit nebeneinander her, weil die Maschine hat ja 100% gesagt! Jessie Buckleys Anna merkt auch an anderen Umständen, dass sie der Technologie anfängt zu misstrauen. Schließlich entwickelt sie auf einmal echte Gefühle, aber für einen Mann, den die Maschine ihr gar nicht zugewiesen hat!

Und so bietet FINGERNAILS trotz Science-Fiction-Technologie eine doch sehr nahbare Sehnsucht: irgendwie wollen wir doch alle nur Sicherheit und Liebe. Alles in allem ein schön anzusehender und tatsächlich auch etwas ergreifender Film. Etwas mehr Tiefgang und die ein oder andere Antwort hätten die Sache aber deutlich runder gemacht. Für das Gesamtpaket vergebe ich dennoch gute 7 von 10 Punkte!

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