Hintergründe
Ab dem 5. November hält der berühmteste Geheimagent der Filmgeschichte wieder die Welt in Atem: James Bond (Daniel Craig) kehrt zurück auf die deutschen Leinwände! Dass der neue Bond-Film auf den Namen SPECTRE hört, ist nun bereits seit einiger Zeit bekannt – aber was ist das eigentlich: SPECTRE? Während Fans der alten Agenten-Schule mit dem Begriff hinlänglich vertraut sind, ziehen jüngere 007-Enthusiasten fragend die Augenbrauen hoch. Hier kommt des Rätsels Lösung!
SPECTRE bedeutet auf Englisch „Phantom“ oder „Gespenst“ und ist gleichzeitig vor allem die Abkürzung für „Special Executive for Counter-Intelligence, Terrorism, Revenge and Extortion“. Dahinter verbirgt sich eine global agierende terroristische Organisation, die ihre höchst kriminellen Absichten wenig zurückhaltend bereits im Namen trägt. In den deutschen Versionen früherer Bond-Filme wurde mitunter auch die Bezeichnung G.O.F.T.E.R. verwendet, was entsprechend für „Geheimorganisation für Terror, Erpressung und Rache“ steht. SPECTRE ist seit jeher ein fester Bestandteil des 007-Universums und trat bereits im allerersten Kinofilm 007 JAGT DR. NO (1962) sowie nachfolgend in etlichen weiteren Filmen in Erscheinung.
Als genial-böser Anführer der Terrorvereinigung mit dem Oktopus-Logo fungierte in den 60er und 70er Jahren Superschurke Ernst Stavro Blofeld, dessen Markenzeichen – eine weiße Perserkatze – heute ebenso absoluten Kultstatus besitzt wie er selbst. Neben ihm zählten auch zahlreiche andere Bond-Bösewichte zu den Mitgliedern der Vereinigung, darunter beispielsweise Dr. No, Rosa Klebb und Emilio Largo. Langfristiges Ziel der Gruppe war es, den während des Kalten Krieges fortwährend schwelenden Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion anzuheizen, auf diese Weise beide Supermächte immer weiter zu schwächen und letztlich im richtigen Moment zuzuschlagen – um so im Idealfall die Weltherrschaft an sich zu reißen. Dazu wurden immer wieder groß angelegte terroristische Aktionen gegen beide Seiten durchgeführt, darunter verschiedenste Sabotageakte oder auch die Entwendung nuklearer Waffen zum Zwecke der Erpressung. Nach DIAMANTENFIEBER (1971) wurde es dann schlagartig still um SPECTRE. Mutmaßlich löste sich die Vereinigung endgültig auf, nachdem ihr Anführer Blofeld in IN TÖDLICHER MISSION (1981) von Bond, damals gespielt von Roger Moore, ein für allemal ins Jenseits befördert wurde.
Im neuen 007-Film SPECTRE feiert die gefährliche Organisation nun jedoch ihr offizielles Comeback! Indirekt hatte der mittlerweile von Daniel Craig verkörperte James Bond bereits in Form der Untergrundorganisation „Quantum“ in den Serienteilen CASINO ROYALE (2006) und EIN QUANTUM TROST (2008) mit SPECTRE zu tun – denn wie sich im neuen Film herausstellen wird, handelt es sich bei „Quantum“ nicht um eine eigenständige Gruppe, sondern vielmehr um eine Untereinheit von SPECTRE. Zu den aktuellen Mitgliedern der wiederauferstandenen Organisation zählen unter anderem Franz Oberhauser (Christoph Waltz) und Mr. Hinx (Dave Bautista).
FAZIT Marius
Ein Bond-Film, der sich einerseits wieder wie ein klassisches Abenteuer unseres Lieblings-Spions anfühlte und andererseits aktuelle Themen angesprochen hat und modern inszeniert wurde. Hier werden die teils sehr losen Fäden der vorangegangenen Filme wieder zusammengeführt und auserzählt. Macht den sehr schwachen „Quantum Trost“ zwar nicht vergessen, aber man schaut ihn auch nicht mehr ganz so böse an.
Besonders gut hat mir gefallen, dass „Spectre“ trotz des düsteren Grundthemas recht leichtfüßig daherkam und die Figuren selten um einen lockeren Spruch oder dummen Witz verlegen waren. (Stichwort Autoverschleiß von James Bond). Dave Bautista mimt einen tollen Bösewicht, dessen körperliche Überlegenheit permanent auf der Leinwand zu spüren ist, wärend das Spiel von Christoph Waltz eher gewohnten Mustern folgt und nicht viel neues bietet. Kann man sich dran stören, fand ich persönlich ok.
Eher negativ fällt die Länge des Films auf. Ganze 2 1/2 Stunden dauert der Spaß und erfordert gerade im Mittelteil viel Geduld. Wenn die Länge spürbar ist, wird in der Regel was falsch gemacht.
Dennoch ein sehr unterhaltsamer Film, den man sich bedenkenlos im Kino anschauen kann.