Heute startet auf Prime Video die sechsteiligen Mini-Serie EXPATS, die auf dem internationalen Bestseller-Roman The Expatriates von Janice Y. K. Lee basiert.
EXPATS spielt im pulsierenden und turbulenten Hongkong des Jahres 2014 und handelt von drei Amerikanerinnen: Margaret (Nicole Kidman), Hilary (Sarayu Blue) und Mercy (Ji-Young Yoo), deren Leben sich nach einer plötzlichen Familientragödie kreuzen. Die Serie hinterfragt Privilegien und erforscht, was passiert, wenn die Grenze zwischen Opfer und Täter verschwimmt.
Wie mir die Miniserie gefallen hat, könnt Ihr in meinem Microfazit hören.
Die ersten beiden Folgen starten am 26. Januar 2024 exklusiv bei Prime Video, neue Episoden folgen wöchentlich bis zum Finale am 23. Februar 2024
Den offiziellen Trailer könnt Ihr hier ansehen…
Das Skript: Die Serienkritik zum Nachlesen…
Es spielt unter anderem Nicole Kidman mit. Wie hat dir denn diese Miniserie gefallen?
Ich glaube, Nicole Kidman spielt immer nur noch eine Rolle: Eine vollkommen hysterische Frau, die in gutsituierten Verhältnissen lebt, in Hochglanzwohnungen, mit Hochglanzkleidung, die irgendwelche persönlichen Dramen zu bewältigen hat. Und ich finde sie in all ihren Rollen komplett unglaubwürdig. Also ich nehme ihr nichts davon ab und mir geht das tierisch auf den Sack. Diese ganzen Serien über gutsituierte Leute, die ihre Probleme ausbreiten, die für alle Menschen, die wirkliche Probleme haben, gar keine sind. Ich kann damit nichts anfangen: Mit dieser Welt, mit dieser Geschichte, mit den Schauspielern… mit gar nichts.
Was ist denn deine größte Kritik? Das? Oder noch etwas anderes?
Ich finde die Serie nicht glaubwürdig. Also ich finde diese ganze Story an den Haaren herbeigezogen, dass so was passieren kann, was da passiert. Die handelnden Personen sind für mich nicht greifbar und nicht glaubwürdig. Die einzige, die ich nachvollziehen kann, ist die junge Frau, die als Kindermädchen dort agiert. Bei allem anderen frage ich mich: Was bildet ihr denn für eine Realität ab?
Also klar geht es hier das Thema: Wo gehöre ich hin? Wenn man als als Ausländer in ein anderes Land kommt und da für eine Zeit, für einen begrenzten Zeitraum zu arbeiten hat. Aber ich kann das Hauptthema gar nicht wirklich 100 % greifen. Mir geht diese Art von Serie tierisch auf den Sack. Es ist ja nicht die erste. Es ja einige Serien, die die Probleme in Kreisen, wo Menschen mehr Geld haben und mehr Privilegien. Ich finde, die sind alle gleich. Und ich frage mich immer, wozu gibt es die? Wen soll das abbilden? Warum muss ich mir das angucken? Ich finde das völlig uninteressant. Aber gut, es mag sicher auch Leute geben, die das spannend finden, die gerne zugucken. Ich finde das nicht spannend.
Ich glaube, das letzte Mal, als wir uns darüber unterhalten haben, und das ein kleiner Kritikpunkt war, ging es um die Serie FLEISHMAN IS IN TROUBLE. Ist das was ähnliches oder siehst du das jetzt im Vergleich differenzierter?
Es ist ähnlich. Ich frage mich oft: Worüber regt ihr euch eigentlich auf? Also, ihr führt ein sehr privilegiertes Leben. Was ist denn euer Problem? Ihr habt alle Wohnungen, da denkst du, die sind aus irgendeinem Designkatalog entsprungen! Viel Platz und super Blick auf die ganze Stadt. Kohle ohne Ende. Nur das teuerste Essen, die besten Getränke und die coolsten Klamotten. Ich verstehe das nicht, warum dann solche Serien existieren. Ich finde, da kann man das Budget auch für irgendwas anderes ausgeben.
Aber vielleicht liegt es aber daran, dass ich noch nie ein Expat war. Und vielleicht liegt es auch daran, dass ich noch nie als Mensch aus einem anderen Land für einen kurzen Zeitraum in einem anderen Land war, um da zu arbeiten. Vielleicht könnte ich es dann eher nachvollziehen. Ich kann es nicht nachvollziehen.
Was kannst du uns ein bisschen über das Genre erzählen? Ist es Crime, ist es Drama? Worum geht es genau?
Es ist eine Mischung aus Crime und Drama. Doch die Frage ist, was für ein Krimi? Das wird bis zum Schluss nicht ganz aufgelöst. Es ist auch eine Familiengeschichte. Also es zählt diese Familiengeschichte und es ist ein Sozialdrama im weitesten Sinne, also so eine Mischung aus diesen Genres, würde ich mal sagen.
Da würde ich vielleicht mal die Frage vorziehen: Für wen könnte das was sein?
Für Fans von Nicole Kidman, die sie toll finden und sie in allem gucken, was sie macht. Vielleicht auch für Leute, die gerne Familiendramen mögen. Leute, die sich gerne schöne Menschen in schönen Wohnungen in exotischen Locations angucken, für die könnte das auch was sein.
Gab es denn irgendetwas, was du besonders gut findest?
Es gab so ein paar Momente, da hat man das echte Leben in Hongkong gesehen. Also die Putzfrauen, die Kindermädchen, die Dogwalker, die Köchinnen von eben diesen Expats, von diesen reichen Familien. Die haben sich in der Stadt getroffen, um sich gegenseitig zu helfen und sich bei einem Streik zu unterstützen. Die sind für mich das reale Leben. Die wurden in einigen Szenen porträtiert und das hat mir gut gefallen.
Sie wurden in ihrer Würde gelassen und dadurch wurden die anderen auch bloßgestellt. Diese Gleichgültigkeit dieser reichen Typen. Dieses geheuchelte, minimale Interesse der besser Situierten an dem Alltag der Einheimischen. Das hat mir gefallen. Also das waren so ein paar Momente, die da durch geschienen haben.
Über Lowlights müssen wir uns wahrscheinlich nicht noch mal unterhalten, oder?
Eigentlich muss ich ehrlich sein, alle Szenen mit Nicole Kidman, weil die mir einfach nur unfassbar auf den Sack geht. Und weil ich ihr nichts davon abnehme. Ich finde sie weder interessant noch glaubwürdig. Also das ist mein größtes Lowlight und mein größtes Highlight sind die Szenen von diesen real existierenden Frauen, die als Kindermädchen, als Köchinnen, oder als Putzfrau arbeiten und deren Alltag. Das hat mir am besten gefallen.
Was ist deine Bewertung?
Meine Bewertung ist 4 von 10 Goldblums.
Good To Know…
In den Hauptrollen von Expats spielen die Oscar- und Emmy-Preisträgerin Nicole Kidman (Big Little Lies, The Undoing), Sarayu Blue (Noch nie in meinem Leben, Der Sex Pakt), Ji-young Yoo (Über mir der Himmel, Smoking Tigers), Brian Tee (Chicago Med, Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows) und Jack Huston (House of Gucci, Fargo). Kidman und Lulu Wang sind auch als Executive Producer an der Serie beteiligt.
Lulu Wang ist die Schöpferin, Regisseurin und Autorin sowie Executive Producer der Serie mit Daniele Melia für Local Time. Ebenfalls als Executive Producer fungiert Nicole Kidman zusammen mit Per Saari von Blossom Films (Rabbit Hole, Nine Perfect Strangers) und der australischen Drehbuchautorin Alice Bell (The Beautiful Lie, The Slap), die als erste Autorin für die Serie gewonnen werden konnte.
Theresa Park von Per Capita Productions (After Yang, Bones and All) und Stan Wlodkowski (The Old Guard) fungieren ebenfalls als Executive Producer. Vera Miao (Two Sentence Horror Stories), Gursimran Sandhu (Game of Thrones) und die Autorin Janice Y. K. Lee haben zusammen mit Bell und Wang als Autor:innen an Expats mitgewirkt.
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