Filmkritik zu NAPOLEON

Bevor wir zur Filmkritik zu NAPOLEON kommen, hier eine kurze Inhaltsgabe:

Der Film NAPOLEON begleitet den ikonischen Kaiser Bonaparte bei seinem unerbittlichen Weg zur Macht, vom Ergeiz getragen zum wechselvollen Aufstieg, bis hin zum tiefen Fall, gespielt vom Oscar-Preisträger Joaquin Phoenix.

Hier könnt ihr einen Blick auf den Trailer werfen:

Filmkritik zu Napoleon oder: The Good, The Bad and The Ugly

The Good:

Die spektakulären Schlachtszenen zu sehen, ist beeindruckend. Sie fühlen sich an, wie ein gigantischer Rausch und sind auf eine bizarre Art schön.

In ihrer Präzision und Choreografie wirken sie wie eine Mischung aus Ballettinszenierung und Schachspiel, mit einem Wort, atemberaubend.

Den epischen Schlachtenbildern sind fast sämtliche Farben entzogen, nur das leuchtend rote Blut der Soldaten ist allgegenwärtig und fungiert als Metapher für die Trostlosigkeit des Krieges.

Die schauspielerischen Leistungen der Cast sind bis in die Nebenrollen hervorragend.

Was Phoenix gut gelingt, ist das Portrait der ehrgeizigen Seite Napoleons.

Hervorzuheben ist Vanessa Kirby als Napoleons erste Ehefrau Josephine. Sie ist unwiderstehlich und stiehlt Phoenix die Show.

The Bad:

Joaquim Phoenix macht das, was er immer macht, wenn Regisseur & Drehbuch seiner punktuellen Selbstgefälligkeit keinen Einhalt bieten, in Teilen zu viel und zu schlampig.

So wird aus dem Feldherren eine eindimensionale Karikatur ohne Tiefe.

The Ugly:

Anstatt einer weitreichenden Charakter Studie über einen der größten Militär-Strategen der Geschichte, entschied sich Scott für eine reine Aneinanderreihung historisch korrekt datierter Schlachten.

Wir erfahren kaum etwas über die Motivation Bonapartes oder das moralische Dilemma der 3 Millionen toter Soldaten in 60 Schlachten.

Nichts davon wird beleuchtet oder gar erklärt.

Vor allem der Einfluss seiner ersten Ehefrau Josephine und seiner Mutter, bekommen im Film viel zu wenig Raum.

Das ist, bei der herausragenden schauspielerischen Leistung von Vanessa Kirby (Josephine), ein Frevel.

Fazit: Die Schlachtszenen sind vor allem anderen sehenswert.

Von einem BioPic erwarte ich jedoch mehr, als das bloße Aneinanderreihen historischer Ereignisse. Was fehlt, ist der Blick ins Innerste des Protagonisten, denn auch ein großer Feldherr ist mehr als die Summe seiner Schlachten.

Ps: Ich erwarte Oscars für einen Film, den ich persönlich für überflüssig halte.

6/10 Goldblums

Der Film läuft ab dem 23.11.23 in den deutschen Kinos

Beitragsbild:  Foto von Aidan Monaghan  ©2023 Apple

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