Kunst oder Wahnsinn? THE BRUTALIST zeigt, wie Architektur zur Metapher für Macht, Ehrgeiz und Zerbrechlichkeit wird!
Mit THE BRUTALIST bringt Brady Corbet ein visuell und inhaltlich beeindruckendes Epos auf die große Leinwand. Der Film erzählt die Geschichte des jüdisch-ungarischen Architekten László Toth, der in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg ein neues Leben beginnt – angetrieben von seiner Vision, aber gefangen in den Schatten der Vergangenheit. Doch THE BRUTALIST ist mehr als nur ein Biopic: Die Architektur selbst spielt eine zentrale Rolle als Ausdruck von Macht, Ehrgeiz und Identität. In unserem Microfazit sprechen wir über die Bedeutung des Titels, die architektonische Symbolik und warum dieser Film ein Erlebnis ist, das lange nachhallt.
Darum geht’s in dem Film…
Im Amerika der Fünfzigerjahre wagt László Toth (Adrien Brody) in Pennsylvania einen Neuanfang. Ein Land, das ihn einerseits aufnimmt, andererseits aber seine künstlerische Integrität bedroht. Auf sich allein gestellt, versucht er sich in seiner neuen Heimat zu behaupten und die Beziehung zu seiner Frau Erzsébet (Felicity Jones) wieder aufzubauen, die durch den Krieg und die wechselnden politischen Regime in Europa auf eine harte Probe gestellt wurde.
Als der wohlhabende und prominente Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) Toths Talent als Baumeister erkennt, beauftragt er ihn mit einem Mammutprojekt: Zu Ehren seiner geliebten verstorbenen Mutter soll er ein Institut errichten, bestehend aus einer Bibliothek, einer Sporthalle, einem Auditorium und einer Kapelle.
Durch Van Buren erhält László die Möglichkeit, seine kühnsten Träume durch monumentale brutalistische Architektur mit ihren klaren Linien und kantigen Formen zu verwirklichen. Doch während sich eine scheinbar glorreiche Partnerschaft entfaltet, kommt László zunehmend ins Straucheln: Der Preis für Macht und Vermächtnis ist hoch, und das dunkle Erbe von Van Burens Reichtum wirft lange Schatten.
Hier könnt Ihr einen Blick in den Trailer werfen…
Good To Know
Was bedeutet „Brutalismus“?
Der Brutalismus ist ein Architekturstil, der in den 1950er Jahren entstand. Charakteristisch sind massive Betonbauten mit rauer, ungeschönter Ästhetik.
Oscar®-Favorit: Mit 10 Nominierungen hat der Film beste Chancen, einer der großen Gewinner der Academy Awards zu werden.
Der Film nutzt echtes VistaVision-Format:
Um die wuchtige Architektur einzufangen, wurde mit dem analogen VistaVision-Filmformat gearbeitet – für eine besondere Bildtiefe.
Realistische Inspiration:
Die Figur des László Toth basiert auf mehreren realen Architekten, die in den 1950er Jahren in die USA emigrierten und dort mit avantgardistischen Ideen kämpften.
Gewinner großer Preise:
The Brutalist wurde bereits mit drei Golden Globes® ausgezeichnet und erhielt den Silbernen Löwen für die Beste Regie in Venedig.
Ein Film über Erfolg und Scheitern:
Der Film zeigt, dass große Kunst oft auf Kosten persönlicher Opfer entsteht – ein zentrales Motiv der Handlung.
Dunkle Schatten über dem Bauwerk:
Der Auftraggeber von László Toth, gespielt von Guy Pearce, ist ein rätselhafter Industrieller, dessen Vermögen moralisch fragwürdige Ursprünge hat.
Adrien Brodys Method Acting:
Brody bereitete sich monatelang intensiv vor, um die kompromisslose Besessenheit eines Architekten glaubwürdig darzustellen.
Mehr als nur ein Biopic:
Regisseur Brady Corbet geht über eine klassische Erzählstruktur hinaus und inszeniert den Film als Reflexion über Kunst, Identität und Macht.
Architektur als Charakter:
Wie in Blade Runner oder Metropolis ist die Architektur in The Brutalist nicht nur Kulisse, sondern eine eigene erzählerische Kraft.
Ein Film, der bleibt:
Ganz im Sinne des Brutalismus selbst ist der Film keine Geschichte für den schnellen Konsum – er fordert das Publikum heraus, über die Zeit hinaus nachzuwirken.
Cast & Crew
Mit: Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce, Joe Alwyn, Raffey Cassidy, Stacy Martin mit Isaach De Bankolé und Alessandro Nivola
Regie: Brady Corbet
Drehbuch: Brady Corbet und Mona Fastvold
Produktion: Trevor Matthews, Nick Gordon, Brian Young, Andrew Morrison, Andrew Lauren, D.J. Gugenheim
Ausführende Produktion: Mona Fastvold, Jiaru Guo, Kelly Peck, Jesse Ozeri
Kinostart: 30. Januar 2025
im Verleih von Universal Pictures International Germany
Bildrechte: © Universal Pictures