Review: NEVER AGAIN (Arte)

Jedes Jahr sterben 30.000 Menschen in den USA durch den Gebrauch von Schusswaffen. Amokläufe in Schulen erschüttern das Land regelmäßig. Doch Amerikas Jugend hat genug: 2018 formierte sich ein nie dagewesener Widerstand gegen die Regierung. Sie fordern NEVER AGAIN

Am 11. Juni 2019 um 20.15 Uhr zeigt ARTE die bewegende Dokumentation NEVER AGAIN von Sebastian Bellwinkel über die „Parkland Kids“ und die Jugendbewegung „March for our lives“, die mit ihren Protesten gegen Waffengewalt weltweit für Aufsehen sorgten.

(Photo credit RHONA WISE/AFP/Getty Images)

Zum Inhalt

Der Valentinstag 2018 endete für die Schüler der MSD Highschool in Parkland/Florida mit einem Blutbad: In nur sechs Minuten und 20 Sekunden erschoss ein Amokläufer 17 ihrer Mitschüler und Lehrer. Ein Gewaltakt, der für viele Jugendliche in einen politischen Dammbruch mündete. Aus der stillen, privaten Trauer wurde öffentlicher Protest, es entstand eine landesweite, politische Jugendbewegung gegen Waffengewalt, die weltweit Großdemos initiierte. „March for our lives“ wurde von Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu als „eine der wichtigsten Jugendbewegungen unserer Geschichte“ bezeichnet und noch im gleichen Jahr mit dem internationalen Kinder-Friedenspreis prämiert. „Never Again – Amerikas Jugend gegen den Waffenwahn“ begleitet einige der Protagonisten bei ihrem Kampf für schärfere Waffengesetze in den USA.

Meine Review

NEVER AGAIN gibt kein Pro und Contra. Denn für die meisten Menschen aus unseren Breitengraden ist das Anliegen ganz klar: Waffen gehören reguliert. Bis auf wenige Ausnahmen interessiert hier niemanden ein Contra. Wir stimmen den Jugendlichen in Ihrem Anliegen zu 100% zu. Und so widmet sich die Dokumentation NEVER AGAIN einzig den Trauernden, Hinterbliebenen und Ihrer Wut gegen das System. Ein System welches durch finanzielle Interessen und Lobbyismus geprägt ist.

Es ändert sich nichts. Immer heißt es nur „wir beten für euch“.
Und da dachten wir, jetzt reichts!

Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln, wenn ein Trump (das reicht eigentlich schon, muss ich den Satz hier noch weiterführen?)… Wenn ein Trump sagt „wir beten für euch“. Ja hör doch mit diesem Schwachsinn auf du Schwachkopf. Abgesehen davon, dass, sollte es einen Gott geben er sicher DIR nicht zuhören würde. Deine Gebete bringen nichts. Deine Gesetze könnten es. Doch die werden nicht kommen. Solange die Waffenindustrie weiterhin munter Milliarden Umsätze scheffelt.

Aus theatralischer Sicht finde ich, trifft die Doku alle richtigen Knöpfe um den Zuschauer emotional zu involvieren und vorhandene Vorbehalte über die „wahnsinnigen“ Amerikaner zu untermauern. Was mir jedoch hier und da irgendwie fehlte wären Fakten zu den tatsächlichen Erfolgschancen der Bewegung gewesen. Ja, klar, die werden gering sein. Aber was bringt einem eine Bewegung wenn sich am Ende nichts bewegt? Und ich weiß nicht ob daran die Produzenten oder Amerika Schuld sind – denn der Kampf den die Jugendlichen Kämpfen hat schon etwas von einer Donquichotterie.

Fazit: 8 von 10 Punkten

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