Filmkritik zu TERMINATOR: DARK FATE

Von Michael Koppe

Worum es in TERMINATOR: DARK FATE geht…

Über zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit Sarah Connor den Tag der Abrechnung verhindert, die Zukunft verändert und das Schicksal der Menschheit neu geschrieben hat. Dani Ramos (Natalia Reyes) lebt zusammen mit ihrem Bruder (Diego Boneta) und ihrem Vater ein einfaches Leben in Mexiko City, als ein hochentwickelter, tödlicher neuer Terminator  – ein Rev-9 (Gabriel Luna) – zurück durch die Zeit reist, um sie aufzuspüren und zu töten.
In TERMINATOR: DARK FATE liegt Danis Leben nun in den Händen von zwei Kämpferinnen, mit denen sie sich verbündet: Grace (Mackenzie Davis), eine weiterentwickelte Super-Soldatin aus der Zukunft, und die kampferprobte Sarah Connor (Linda Hamilton). Als der Rev-9 auf der Jagd nach Dani alles und jeden vernichtet, der ihm in die Quere kommt, werden die drei Frauen zu einem T-800 (Arnold Schwarzenegger) aus Sarahs Vergangenheit geführt, der ihre letzte Hoffnung sein könnte.

Hier könnt Ihr einen Blick auf den Trailer werfen

Beginn und Ende einer Trilogie, oder einfach nur sechster Flop der Terminator Reihe

Die Bewertung als Zusammenfassung vorab:

TERMINATOR: DARK FATE ist besser als alles, was nach dem zweiten Teil TERMINATOR 2: TAG DER ABRECHNUNG (TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY im Original) kam, aber kommt an die ersten beiden Teile nicht ran. Es ist ein unterhaltsamer Actionfilm der eigeniges gut macht, was in der Reihe über die letzten Teile verloren ging.

Es war einmal ein Film genannt TERMINATOR, welcher die Filmindustrie revolutionierte. Nicht nur in Bereichen wie Spezialeffekte, Kameraführung, einem Hauptcharakter mit weniger als 60 Worten und unterhaltsamen Actionkino, sondern auch – wie man Jahre später feststellte – in der Darstellung starker weiblicher Charaktere. Auf diesen Film folgte ein weiterer, der all diese Punkte ausbaute und die Reihe mit einer zentralen Aussage versah:

Wir sind unserer eigenen Zukunft Schmied!

Was bedauerlicherweise auf diese ersten zwei erfolgreichen Filme folgte waren viele weitere, die sich leider von dieser Kernaussage distanzierten, qualitativ schlechter gemacht waren – und manchmal den Anschein weckten, es ginge nur darum Geld mit der Franchise zu machen. Zurück blieb oft mittelmäßiges Actionkino mit wenig Aussagekraft, das man schnell wieder vergessen kann.

Mit dem neuesten Teil kehrt der ursprüngliche Autor der erste zwei Teile, James Cameron, zurück und versucht an seine ersten zwei Werke anzuknüpfen.

Wieder mit dabei Linda Hamilton, bekannt als Sarah Connor und Mutter von John Connor, der angeblich die Menschheit rettet – und Arnold Schwarzenegger, Terminator Model Cyberdyne Systems 101 oder T-800. Beide starteten die Saga in 1984.

Unterstützt durch Mackenzie Davis, die eine Soldatin aus der Zukunft spielt. Natalia Reyes, das aktuelle Ziel des neuen Terminator – gespielt von Gabriel Luna.

Ein Hoch auf die Schwächen

Was mir an dem neuen Film gefällt, ist in erster Linie eine Rückkehr zur ursprünglichen Aussage, dass man seine Zukunft selber in der Hand hat. Eine Aussage, die bedauerlicherweise im dritten Teil REBELLION DER MASCHINEN (RISE OF THE MACHINES im Original) revidiert wurde.

Die Hauptaussage des Films könnte nicht passender zur heutigen Zeit sein, die sich durch Sorge über die Zukunft unseres Planeten auszeichnet – egal wie man zu diesem Thema stehen mag.

Die Rückkehr zu weiblichen Charakteren, die zwar stark und durchsetzungsfähig sind, aber auch klare Schwächen haben sind toll – und für mich ein klares Highlight. Es ist ein erfreulicher Sinneswandel im Vergleich zu dem Ansatz, der in den letzten Jahren in Hollywood verfolgt wurde: Das starke Frauen unbesiegbar sein müssen – und in jeder Weise perfekt.

Der Englische Begriff dafür heißt Mary Sue: Ein zu perfekter Charakter oft ohne Schwächen und damit langweilig und unglaubwürdig.

Gerade beim Charakter von Linda Hamilton, Sarah Connor, welchen ich als sehr gelungene Darstellung einer starken Frau mit glaubhaften Schwächen sehe, war es schön einen Vergleich zu den alten Filmen ziehen zu können.

Auch Machenzie Davis gefiel mir gut als Grace mit ihrem stoischen Auftreten und dem Verfolgen ihrer primären Mission. Obwohl sie als modifizierte Soldatin körperliche Stärken hat, werden diese durch damit einhergehende Nachteile wieder ausgeglichen. Auch hier ist das Prinzip wieder gut verdeutlicht: Stärke eines Charakters durch klare Schwächen zu potenzieren.

Weniger gefiel mir die gelegentlichen – aber zum Glück seltenen – Anspielungen auf die Rolle der Frau als Baby-Maschine in unserer Gesellschaft. Die Szenen fühlten sich oft unpassend und erzwungen an, ergaben vom Wissensstand aller Beteiligten keinen Sinn (was das Gefühl aufkommen lies, dass einige der Charaktere unter selektiver Kurzzeit-Amnesie leiden) und verfehlten so ihre Wirkung. Sie waren auch in keinster Weise notwendig, um die gewünschte Aussage zu vermitteln.

Mein Fazit

Ich kann jedem den Film empfehlen, der auf gutes Actionkino steht oder auf eine gute Fortsetzung der beiden ersten Teile der Reihe gewartet hat. Der Film ist nicht perfekt, aber mich hat er unterhalten.

Von mir gibt es 7/10 Punkte.

TERMINATOR: DARK FATE: Ab Donnerstag, 24. Oktober 2019 im Kino

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