Am 25. Januar startete auf Paramount+ die Serie SEXY BEAST mit James McArdle, Emun Elliott, Tamsin Greig, Stephen Moyer und Sarah Greene in den Hauptrollen
SEXY BEAST ist eine Prequel-Serie des gleichnamigen Films und erzählt die Ursprünge von Gal Doves und Don Logans komplizierter Beziehung. Sie beleuchtet die Zeit als sie während der lebhaften und unbeständigen 1990er Jahre in den verführerischen Wahnsinn der Londoner Verbrecherwelt abtauchen. Gals aufkeimende Beziehung zu Deedee Harrison droht jedoch alles in ihrer Welt zu gefährden.
Wie mir die Serie gefallen hat und warum ich denke, jeder sollte lieber den Film schauen, könnt Ihr in meinem Microfazit hören.
Hier könnt Ihr einen Blick in den Trailer werfen…
Das Skript: Die Serienkritik zum Nachlesen…
Beate, worum geht es denn in der Serie SEXY BEAST?
Das ist das Prequel zu dem Film aus dem Jahr 2000 von Jonathan Glazer. Ein sehr erfolgreicher, cooler Film, der auch Standards in diesem Genre gesetzt hat. Und sie setzen jetzt mit der Serie acht Jahre vor dem Film an, sozusagen den Anbeginn der ganzen Geschichte. Das ist das, worauf die Serie sich bezieht.
Es geht darum, wie die Figuren im Business angefangen haben. Es ist eine Crime Serie, ein Thriller. Mobsters in London, die Kriminalität leben. Sie machen Überfälle und Gelegenheitsdiebstähle. All das, was, was man so eigentlich schon schon oft gesehen hat. Eine Gang, die eben sich im kriminellen Milieu bewegt und dort ihre Aktivitäten vollzieht. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll.
Kanntest du denn den Film schon?
Ja klar. Also den Film kannte ich. Das spielt ja auch Ben Kingsley mit. Und das war wirklich besonders, weil die eine tolle Chemie und Dynamik hatten. Diese Beziehung von Gal und Don war sehr komplex und besonders. Sie war eine Person, die eben im Pornobusiness arbeitet.
Man sieht eben jetzt die Anfänge, wie sie ganz normale Pornodarstellerin war und wie sie sich dann aber auch durchsetzt und davon befreit und versucht, ihren eigenen Weg zu gehen. Und sich nicht von Männern diktieren zu lassen, wie sie ihren Job zu machen hat.
Man sieht, wie sie versucht, sich durchzusetzen und ihr eigenes Ding zu machen und ihre eigene Firma zu gründen. Das ist jetzt das, was die weibliche Hauptfigur angeht. Und sie ist auch die, die mir am besten gefällt.
Gibt es denn Darsteller, die im Film mitgemacht haben, die jetzt auch in der Serie stattfinden?
Ne, also es sind jetzt andere Leute, also sie sind ja wesentlich jünger. Es sind andere Schauspieler. Die jüngere Schauspieler übernehmen jetzt die Rollen der anderen. Stephen Moyer zum Beispiel kennt man ja aus True Blood. Nur mal als ein Beispiel.
Wie hat dir die Serie SEXY BEAST gefallen?
Eigentlich gar nicht. Also wenn man den Film kennt, der ja wirklich eine besondere Chemie hatte, ist hier die Story völlig vereinfacht. Was mich am meisten stört es ist ja immer, wenn man Gewalt nur der Gewalt wegen zeigt. Also sie wird ständig wie ein Stilelement benutzt. Und ich frage mich immer warum? Das ist doch gar nicht notwendig.
Klar gibt es Gewalt in vielen kriminellen Vereinigungen natürlich, das ist ja bekannt. Aber die Art und Weise, wie sie es in der Serie eingesetzt haben… Ich weiß überhaupt nicht, warum. Und du hast halt irgendwie das Gefühl, dass die Story ist total vereinfacht wird.
Es fehlt auch die Chemie, die so toll war eben in diesem Film zwischen den beiden Hauptfiguren. Und die ist jetzt überhaupt nicht da. Also ich halte die Serie für eigentlich für überflüssig, wenn es den Film gegeben hat. Man hat nicht das Gefühl, dass sie zu diesem Universum irgendwas beiträgt, was der Film geschaffen hat. Es wird nicht erweitert oder verbessert. Das verstehe ich irgendwie nicht. Was soll das?
Würdest du die Serie anders bewerten, würdest du den Film nicht kennen?
Das ist eine gute Frage. Die habe ich mir auch schon gestellt.
Ich würde es wahrscheinlich so hinnehmen, als schon wieder so ein Versuch, ein englisches Mobsterdrama zu drehen. Was coole Musik hat und was so einen Zeitgeist auch transportiert.
Es ist halt so stereotyp – so London Gangster, die halt irgendwie ihre kriminellen Aktivitäten durchführen und aber ohne wirkliche Seele und ohne echte Inhalte. Und die Dynamik dieser Beziehung, die in dem Film so toll war, die ist, überhaupt nicht gegeben.
Englische Filme und Serien haben ja oft auch so einen guten Humor und nicht mal den sehe ich irgendwie richtig. Also es ist alles so stereotyp,
Der Glazer-Film ist schon ein kleines Meisterwerk und das haben die irgendwie ein bisschen kaputt gemacht,. Alos, das ärgert mich. Ich würde den Leuten einfach sagen:
Guckt euch den Film an und spart euch die Serie.
Und wenn du jetzt nach Lowlights und Highlights fragst… Highlights ist für mich wirklich nur der Aspekt, dass eben die weibliche Hauptdarstellerin sich versucht gegen das Patriarchat aufzulehnen. Sie versucht in dieser Pornobranche ihren eigenen Weg zu gehen und sich durchzusetzen und zu sagen: Nee, ich mach die Regeln, nicht ihr. Das läuft hier nach meinen Regeln. Das ist der einzige Aspekt, der mir gefällt. Sonst eigentlich nicht viel.
Und die schauspielerische Leistung?
Die ist schon okay, aber jetzt auch nicht besonders. Also Sarah Green, die die Didi spielt, die ist finde ich am interessantesten. Aber ich finde, dass James McArdle, der Gal spielt, überhaupt nicht gut. Also der kann da nicht mit ihrer Qualität mithalten. Das ist auch der große Schwachpunkt: Er ist der Hauptdarsteller!
Für wen könnte diese Serie dann was sein?
Für Leute, die Gangster Filme mögen. Leute, die London Crime Stories mögen. Leute, die die 90er Jahre mit ihrer Ästhetik und der Musik irgendwie mögen.
Aber Humor hat die Serie nicht? Es ist eher schon Drama oder Crime?
Ja, es ist eher wie ein Thriller bzw. Crime-Serie. Sie hat zu wenig Humor für eine Serie, die in London in den Neunzigern spielt.
Was ist deine Bewertung?
Meine Bewertung ist 5/10 Goldblums.
Good To Know…
Gal, gespielt von James McArdle (Mare of Easttown, Angels in America) und Don, verkörpert von Emun Elliott (The Rig, The Gold) sind beste Freunde und Kleinstadtdiebe, die im Osten Londons der 90er Jahre ein gutes Leben führen.
Sarah Greene (Bad Sisters, Normal People) ist Deedee, ein hinreißender Erotikfilmstar, die ihr eigenes Schicksal in die Hand nimmt und sich durch ihre Affäre mit Gal in Gefahr begibt. Teddy Bass, gespielt von Stephen Moyer (Shots Fired, True Blood) ist ein verräterischer, angesehener Gangster, der Gal und Don in seine kriminellen Machenschaften verwickelt, und Tamsin Greig (Episodes, Friday Night Dinner) ist Dons krankhaft kontrollierende und furchterregende ältere Schwester Cecilia.
Weitere Darsteller*innen sind Eliza Bennett (Dynasty), Clea Martin (Hanna), Nicholas Nunn (The Victim), Peter Ferdinando (The Letter For The King), John Dagleish (The Third Day), Robbie Gee (Motherland), Paul Kaye (The Stranger), Lex Shrapnel (Infiniti), Cally Lawrence (Who Is Alice), David Kennedy (Hollyoaks), Julian Rhind-Tutt (Greenwing), Ralph Brown (Godfather of Harlem), Nitin Ganatra (EastEnders) und Alice Bailey Johnson (This Is Going to Hurt).
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