Pauline © The Walt Disney Company Germany

Serienreview: PAULINE (Disney)

Am 22. Mai startet auf Disney+ die deutsche Coming-of-Age/Mysterie-Serie PAULINE. Zwischen Abi-Stress und der Apokalypse muss die junge Pauline, gespielt von Sira-Anna Faal, auch noch eine ungewollte Schwangerschaft von Satan Jr. jonglieren. Ob sich die Serie lohnt? Ich hab vorab reingeschaut für euch.

Darum geht es in PAULINE

Pauline steht kurz vor dem Abi, das Auslands-Stipendium zum Greifen nah. Doch dann kommt alles ganz anders: Die 19-Jährige wird von ihrem One-Night-Stand Lukas schwanger! Das vermasselt all ihre Pläne – Gefühle für Lukas oder überhaupt eine Beziehung kann sie gerade gar nicht gebrauchen! Als Lukas ihr auch noch offenbart, dass er der Sohn des leibhaftigen Teufels ist, ist plötzlich nichts mehr „normal“.

Noch dazu stimmt mit der Schwangerschaft etwas ganz und gar nicht:  Der Junior-Dämon in Paulines Bauch gibt ihr übernatürliche Kräfte und entpuppt sich als entscheidende Macht im epischen Kampf zwischen Gut und Böse. Kein Wunder also, dass Pauline zwischen die Fronten von Engeln und Dämonen gerät – und damit ins Visier der Höllenfürstin selbst. Pauline soll also einfach mal kurz die Welt retten? Was zur Hölle?!

Ist PAULINE das BUFFY einer neuen Generation?

Man kennt es, das Tinder-Date stellt sich als die buchstäbliche Personifikation des Bösen heraus. Diese alltägliche Prämisse des Datingleben einer jeden (jungen) Frau wird in Pauline weiter gedacht. Der Twist: genau genommen ist Lukas eigentlich ganz ok. Aber seine Familie regiert halt leider trotzdem die Hölle. Und eine Schwangerschaft kann Pauline kurz vorm Schulabschluss halt auch so gar nicht gebrauchen. 

Ich ziehe mal einen gewagten Vergleich, aber hier wird, ähnlich wie schon ganz großartig bei BUFFY versucht tatsächliche Probleme des Heranwachsens mit einer übernatürlichen Note zu verstärken. Denn auch wenn so ein Baby im Bauch jetzt nicht unbedingt die buchstäbliche Apokalypse bedeutet – für eine junge Frau kann sich das Ganze definitiv danach anfühlen. Und ja ja Schwangerschaft bringt jetzt auch keine Superkräfte hervor. Aber abgefahren sind Hormone halt schon.

Damit will ich jetzt nicht sagen, dass PAULINE das neue Buffy ist. Allein schon von der Gemütsstimmung der Protagonistin geht der Vergleich nicht weiter. Denn Pauline hat halt echt einfach keinen Bock auf diesen ganzen Trubel. Sie will auch keine große Dämonenjägerin werden, sie will einfach nur ihre Ruhe. Ob sie dafür das Baby Lilith persönlich aushändigen muss, ist für sie dabei vollkommen Wurst.

Die Serie besticht neben der coolen Story vor allem mit einem Cast und einer Welt, die deutlich auf ein Gen-Z-Publikum ausgerichtet ist. Das neue Normal gefällt dabei. Es wird hier nicht thematisiert, wer, wen liebt, oder eine moralische Debatte über Schwangerschaftsabbrüche gestartet. Pauline ist eine junge Frau in einer modernen Welt, die vollkommen autonom über ihren Körper entscheidet und das ist auch gut so.

Fazit zu PAULINE

Ich bin kein allzu großer Fan deutsche Produktionen. Die müssen schon WIRKLICH gut sein (Dark-Level) um mich abzuholen. PAULINE ist nun kein Dark 2.0. – aber es ist durchaus solide Unterhaltung. Die schauspielerischen Leistungen variieren dabei stark. Einer Andrea Sawatzki macht natürlich keiner etwas vor, aber auch ihr Schauspiel ist für unsere US-verwöhnten Augen natürlich eine Gewöhnungssache. Es wirkt over-the-top, überdramatisch. Positiv fällt dagegen, der aus den Känguruh-Chroniken bekannte Dimitrij Schaad auf.

Ein wenig belastend empfand ich Lukas von Horbatschewsky als Paulines besten Freund Tony. Nicht nur, dass sein Schauspiel affektiert wirkte, auch seine ganze Rolle war vor allem nervig. Ich finde Gen-Z und großartig und bin selber woke-af, aber die Art und Weise wie Tonys einzige Charaktereigenschaft darin zu bestehen schien, ständig nicht woke-genuge Dinge zu kritisieren… das erinnert einfach an diese militanten Veganer der frühen Nuller-Jahre. Wir sind ja auf eurer Seite, aber hört auf uns zu missionieren.

Wenn man von diesen Kritikpunkten absieht, ist PAULINE aber durchaus eine top Produktion. Die Special-Effects lassen sich sehen und auch die konkrete Handlung braucht sich vor US-Produktionen nicht zu verstecken.

Ich gebe PAULINE gute 7 von 10 Punkten!

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